1897 - 1997 Freie Turnerschaft Preetz 100 Jahre
Bericht der Volleyballabteilung
Beginn Leitung Erfolge Geselligkeit Geschichte Start
1. Der Beginn
Liest man die Schrift, die 1972 zum 75-jährigen Bestehen der Freien Turnerschaft
herausgegeben wurde, so ist dort noch kein Wort über die Volleyballsparte zu
finden. Noch halb im Verborgenen gab es jedoch im Preetzer Fachgymnasium junge
Leute, die gemeinsam mit ihrem Lehrer Asmus Thomsen das Pritschen, Baggern und
Schmettern übten. In dieser Neigungsgruppe wurde die Geburtsstunde der
Volleyballabteilung vorbereitet, und so wurde Asmus 1972 zum engagierten
Gründungsvater einer neuen Sparte in der FT. Die Abteilung feiert also 1997 auch
ein Jubiläum: 25 Jahre Volleyball in der FT ! ! !
2. Die Leitung der Abteilung
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Asmus Thomsen 1974 |
Wenn man etwas in die Welt setzt, muss man natürlich auch die
Verantwortung übernehmen! Das tat Gründungsvater Asmus Thomsen mit großem Elan.
Unter seiner Leitung etablierte sich die Abteilung zu einem erfolgreichen
Bestandteil des Vereins. Als er 1977 auf der Jahreshauptversammlung zum 2.
Vorsitzenden der FT gewählt wurde und sich dieser Aufgabe konzentriert widmen
wollte, übergab er die Abteilungsführung an Holger Ernst. Von 1979 an übernahm
Johannes Merkel diese Aufgabe, bis er sie Anfang 1982 aus beruflichen Gründen in
die Hände von Wolfgang Schneider legte. Holger Ernst leitete die Abteilung dann
noch einmal von 1986 bis Ende 1988. Wer damals schon dabei war, erinnert sich
sicherlich noch daran, mit welch großem Einsatz Holger, Harmes und Wolfgang der
Abteilung in allen Bereichen zur Verfügung standen und auch ihr Motor waren.
Zusätzlich zu ihrer Spielertätigkeit und der Abteilungsorganisation standen sie
auch viele Jahre als Trainer in der Turnhalle. Im Dezember 1988 übernahm Gabi
Schmäschke die Verantwortung für die Volleyballsparte. Sie trägt sie noch immer
gern, denn sie wird dabei von sehr aktiven und engagierten Volleyballerinnen und
Volleyballern unterstützt.
3. Die sportlichen Erfolge
1972/73 steckte das Volleyballspiel in Schleswig-Holstein noch in den
Kinderschuhen, und die Zahl der Mannschaften, die an einer Punktrunde
teilnahmen, ist mit heute nicht zu vergleichen. So war es auch noch erlaubt, in
gemischten Mannschaften anzutreten. Im erstem Spieljahr, das die FT-Mannschaft
mitmachte, spielte daher auch eine Frau mit.
Der erste große Erfolg der Abteilung wurde im Februar 1977 gefeiert. Erst zu
Saisonbeginn von der Bezirksklasse in die Bezirksliga aufgestiegen, besiegte die
Herrenmannschaft in einem nervenaufreibenden Spiel den Oldenburger SV mit 3:2
und schaffte damit den Durchmarsch in die Verbandsliga Süd (heute Landesliga
Süd). Diesen Erfolg erkämpften damals Günther Liedtke, Johannes Merkel, Wolfgang
Hansen, Asmus Thomsen, Hans Lembke, Rainer Kopenhagen, Holger Ernst, Klaus Hintz,
Stefan Taubiz, Knut Löck und Werner Mutz. Vielleicht können sich einige
Vereinsmitglieder noch an den einen oder anderen Spieler erinnern. Lediglich
Klaus „Kater" Hinz ist heute noch als Turnierspieler aktiv. Seit Oktober 1976
nahm auch eine Damen-Mannschaft der Freien Turnerschaft am Punktspielbetrieb
teil. Aus dieser sehr jungen Mannschaft, die gegen etablierte Mannschaften wie
FT Adler Kiel, SW Elmschenhagen und TSV Schönberg spielte, seien stellvertretend
Huberta (Hubsi) von der Lancken, Susanne Ludwig, Vera Ernst und Kirsten Möller
genannt.
Hubsi blieb der Abteilung viele Jahre lang treu und auch Susanne Ludwig (heute
Voß), seit 1989 Jugendwartin des Vereins haben viele Jahre bis hin zur Oberliga
für die FT gekämpft. Vera, seit vielen Jahren im Vereinsvorstand tätig, ist
heute noch bei den Hobbyisten aktiv. Kirsten Möller, die sich zur
Top-Zuspielerin entwickelt und mehrere Jahre in der Bundesliga gespielt hat,
kehrte dennoch für die eine oder andere Saison in die FT zurück. Auch Petra und
Martina Reblin, die beiden Töchter des amtierenden Vereinsvorsitzenden, gehörten
zu den ersten pritschenden Damen des Vereins. In der Saison 77/78 erlebte die
Volleyballabteilung einen großen personellen Aufschwung. 2 Herren-, 2 Damen- und
3 (!) Jugendmannschaften konnten zum Punktspielbetrieb gemeldet werden. Die
Kleinsten, das heißt die männliche D -Jugend im Alter von 10 - 12 Jahren wurden
in der Folgesaison zu Stars der Abteilung. Sie errangen den Titel eines
Vize-Landesmeisters.
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Bei der Teilnahme an den Norddeutschen Meisterschaften traf
man dann jedoch auf Gegner, die schon mehr Spielpraxis mitbrachten und blieb
ohne Erfolg. Für diese Mannschaft meldeten sich auch die beiden 1000. Mitglieder
bei der Freien Tumerschaft an. Es waren die damals 10jährigen Zwillingsbrüder
Hansjörg und Stefan Ullerich. Die Saison 1979-80 bescherte der Abteilung erneut
einen Grund zum Feiern. Als Tabellenzweiter in der Verbandsliga Süd gewann die
1. Herrenmannschaft ein packendes Aufstiegsspiel gegen Schleswig und erreichte
den Aufstieg in die Landesliga. Wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatte das
gute auch außersportliche Klima in der Mannschaft. Einer der Spielertrainer,
Heino
Andritter-Witt, reiste sogar aus Hamburg zum Training an.
Am Ende der Saison 80/81 mussten die Herren leider in die Verbandsliga und die
Damen in die Bezirksklasse absteigen, dennoch blieb die Abteilung nicht ohne
Erfolg. Die von Rainer Kopenhagen trainierte männl. C -Jugend errang in der
Meisterschaft den 3. Platz.
Die 2. Herrenmannschaft sorgte in der folgenden Saison für einen positiven
Abschluss. Mit den Spielern Olaf Hell, Lutz Kipp, Ralf Berghofer, Claus Dieter
Schwarten, Jens Löhndorf, Christian Nath, Wolfgang Schneider und Ernst-Dieter
Buck gelang der Aufstieg in die Bezirksliga.
Im Dezember 1982 wurde in der Vereinszeitung bekannt gegeben, dass die
Volleyball-Verbandsliga-Mannschaft der FT gut gerüstet - auch mit neuen Trikots
- in die Saison 1982/83 gehen würde. Das sollte sich dann im Frühjahr 1983
auszahlen. Mit Spielertrainer Jürgen (Tulle) Tullney und den Zugängen Michael
Bremer (Ellerbek) und Klaus Duda (Gaarden) gelang der Mannschaft der Aufstieg in
Schleswig-Holsteins Landesliga. Für diese hervorragende Leistung wurde das Team,
zu dem auch Arthur zu Eulenburg, Wolfgang Hansen, Arne Kähler, Hans Jürgen (Hölcki)
Hölck, Hans-Peter Terpenowitz, Hannes Merkel und Olaf Hell gehörten, bei der
Jahreshauptversammlung 1984 als „Mannschaft des Jahres 1983" innerhalb der
Freien Turnerschaft ausgezeichnet.
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In diesen Jahren verfügte die Volleyballabteilung der FT
Preetz über die leistungsstärkste und vielseitigste Volleyballabteilung im
gesamten Kreisgebiet Plön. Von der Hobbymannschaft bis hin zur 1.
Herrenmannschaft spielten Mädchen, jungen, Frauen und Männer in 6 Mannschaften
in der Freien Turnerschaft und pflegten in und außerhalb der Turnhalle ein
intensives Miteinander. 1984 ging es leider für die 1. Mannschaft wieder zurück
in die Verbandsliga, doch zum Trost kletterten die 1. Damen mit ihrem Trainer
Holger Ernst von der Bezirksklasse in die Bezirksliga. Besonders spannend in der
folgenden Saison gestalteten sich die so genannten „Ortsduelle" mit den Damen
des PTSV.
Für beide Herrenmannschaften zeigte sich die Saison 84/85 eher rabenschwarz.
Mitverursacht durch einschneidende personelle Veränderungen erfolgte der
sportliche Absturz, und so war man im Erwachsenenbereich bis zum April 1987 für
die FT nur noch bis hin zur Bezirksliga vertreten. Für den größeren sportlichen
Erfolg sorgten in diesen Jahren zunächst die „Oldies". Hatten sie sich 1986 bei
den Senioren-Landesmeisterschaften in Brunsbüttel noch mit dem 3. Platz
zufrieden geben müssen, so verbesserten sie sich 1987 und wurden in einem
packenden Finalkampf gegen einen übermächtigen Kaltenkirchener SV, der mit
immerhin 5 Regionalligaspielern antrat, Landesvizemeister. Damit hatten sich
Heino Andritter-Witt, Klaus Hintz, Ernst Jürgen Buck, Wolfgang Schneider, Helmut
Nendza, Hannes Merkel, Wolfgang Hansen, Reiner Kopenhagen und Holger Ernst die
Teilnahmeberechtigung für die Norddeutschen Seniorenmeisterschaften in Berlin
erkämpft. Dort traf man dann allerdings auf den damaligen „Adel" des deutschen
Volleyballsports wie z.B. den HSV mit National- und Bundesligaspieler Klaus
Meetz. Immerhin konnte man die Bremer und Kaltenkirchener hinter sich lassen,
und das war schon ein beachtlicher Erfolg. 1988 verteidigten unsere Senioren den
Titel des Landesvizemeisters erfolgreich und auch die erstmals angetretenen
Seniorinnen machten es ihnen prompt nach. In der 1. Damenmannschaft ging die
Leistungskurve ab 1987 wieder steil nach oben. In
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den Qualifikationsspielen gegen den MTV Leck sicherte
sie sich mit Trainer Holger Ernst den vielumjubelten Aufstieg in die Landesliga.
Trotz Verletzungspech am Beginn der Saison hatte sich der hervorragende
Zusammenhalt in dieser Mannschaft ausgezahlt. Die Spielerinnen Andrea (Bickus)
Bickel, Christina Bracker, Regine Breitenfeld, Christel Fröhlich, Susanne
Ludwig, Ulrike (Tiffy) Merkel, Telse Möller, Erika Schepp, Irene Schulz, Gaby
Schmäschke, Marion Schumann und Beate Stabenow erinnern sich sicherlich noch
gern daran. Da Gemeinschaft bekanntlich stark macht, vollzogen sie auch gleich
noch den Durchmarsch in die Verbandsliga. Die Herren trugen ebenfalls zur
positiven Abteilungsbilanz bei, indem sie endlich mit Trainer Henning Ingwersen
und verstärkt durch das Plöner Talent Arne Rehse den Wiederaufstieg in die
Landesliga schafften.
Die Damen der Abteilung setzten auch 88/89 ihren Erfolgskurs fort. Unter der
neuen Trainerin Irene Schulz gelang der 2. Damenmannschaft der Aufstieg in die
Bezirksliga. Mannschaftsführerin Bianca (Mini) Heinemann, damals schon 12 Jahre
dabei, nannte ihre Crew liebevoll „Chaos-Haufen". Mit ihr spielten damals
Sybille (Bille) Kaesbach, Pascal (Passi) Emrich, Birgit Dibbern, Manuela (Manu)
Lucka, Regine Schütze geb. Breitenfeld, Nadja Nendza, Beate Klonikowski (wenn
nicht gerade verletzt oder beim Korbball) und in der Rückrunde reaktiviert
Ursula Rickert, die vorher ebenfalls schon viele Jahre als Spielerin und in der
Abteilungsorganisation aktiv war.
Die 1. Damenmannschaft wurde nach den 2 Aufstiegen in Folge auch zum
Shooting-Star in der Verbandsliga. Sie erkämpfte sich den 2. Tabellenplatz. Der
Lohn war die Auszeichnung „Mannschaft des Jahres" in 1988 und 1989 und der
dritte Aufstieg in Folge. Außerdem wurde die
Jugendspielerin Nadja Nendza, die in den Landesauswahlkader der C-Jugend
einberufen worden war ebenfalls zur „Sportlerin des Jahres" gekürt..
In der Serie 89/90 vertraten sie die Freie Turnerschaft in der Oberliga, in der
Mannschaften aus Hamburg und Schleswig-Holstein spielten. Hier wurde nun z.B.
gegen Lurup, Sasel oder Langenhorn hart und schweißtreibend um Punkte
geschmettert und gebaggert. Volleyballerische Höhenluft zu schnuppern war schon
etwas Besonderes, wenn auch die Gegnerinnen so manches Mal trotz ungebrochenen
Kampfgeistes die Spielzeit ziemlich kurz gestalteten. Die Saison wurde zwar mit
dem vorletzten Platz abgeschlossen, aber das war kein Grund zum Traurig sein,
weil die Oberliga für 1990 seitens des Volleyballverbandes aufgelöst wurde, und
somit alle Mannschaften in die Verbandsliga übernommen wurden. Für die Herren um
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Spielertrainer Fabian Halbe wirkte sich die Oberligaauflösung
jedoch verhängnisvoll aus, denn der 6. Tabellenplatz in der Landesliga reichte
für den Klassenerhalt nun nicht mehr aus und da die Relegationsspiele verloren
gingen, maßte man sich enttäuscht in die Bezirksliga verabschieden. Zur
damaligen Mannschaft gehörten neben Fabian Halbe auch Ulf Prange und Volker Nitz
(beide leiteten später erfolgreich das Damentraining) sowie Dierk Tiessen, Hans
Jürgen Hölck, Helmut Nendza und die einst aus der Jugend hervorgegangenen
Andreas Zöllner, Garsten (Galle) Meißner und Dirk (Schusch) Buttgereit.
Mit dem neuen Trainer, FT-Urgestein Heino Andritter-Witt, und den Neuzugängen
Michael Koch, Jan Mokros und Matthias Bonse aus Plön und Sönke Evers aus
Raisdorf schaffte man jedoch 1991 den sofortigen Wiederaufstieg in die
Landesliga, in der man heute noch spielt. Traumziel ist ein Aufstieg in die
Verbandsliga, aber leider mussten die Herren, zu denen sich in den letzen Jahren
auch noch Uli Brandenburg und Sven Carstensen gesellten, sich mehrfach mit dem
undankbaren 3. Platz zufrieden geben. Doch auch diese Leistung ist nicht zu
unterschätzen, zumal der Mannschaft seit Jahren ein externer Trainer und Coach
fehlt. Im Jubiläumsjahr steht die 1. Herren 3 Spieltage vor Saisonende an der
Spitze.
Bei den Damen beendeten mehrere Spielerinnen nach dem Wegfall der Oberliga ihre
aktive Volleyballzeit. So musste eine neue Verteilung der verbliebenen
Spielerinnen auf 2 Mannschaften erfolgen. Das führte dazu, dass ein geschwächtes
Team in der Verbandsliga auftrat und eine starke Mannschaft in der Bezirksliga
spielte. So richtig gelohnt hat sich diese Umstrukturierung aber nicht, denn die
1. Damen mussten in die Landesliga absteigen, während die 2. Damen den Aufstieg
in diese schafften. Da die Hälfte der Spielerinnen sich aber entschloss, nicht
mehr am Punktspielbetrieb teilzunehmen, musste das 2. Startrecht an den Verband
zurückgegeben werden. In den folgenden Jahren entwickelten sich die Damen zur
„Fahrstuhlmannschaft". Zunächst ging es 1992 mit Trainer Ulf Prange und
verstärkt durch die bundesligaerfahrene Kirsten Möller wieder zurück in die
Verbandsliga. Dafür gab es wieder einmal die Auszeichnung „Mannschaft der Jahres
1992" der Freien Turnerschaft.
Im März 1993 fuhren die Damen dann wieder eine Etage tiefer in die Landesliga,
aber gemeinsam mit Trainer Volker Nitz und verstärkt durch Petra Koch, Birte
Rehse und Patricia Wespel wurde hart am Wiederaufstieg gearbeitet, der dann auch
1994 prompt folgte. Mehrere Schwangerschaften und verletzungsbedingtes
Laufbahnende ließen sich personell jedoch nicht ausgleichen, so dass 1996 die
Mannschaft vom Wettkampfbetrieb zurückgezogen werden musste. Hochklassiger
Damenvolleyball ging so bedauerlicherweise für die FT verloren. Die 1991 neu
gebildete 2. Herrenmannschaft mit Spielern aus Plön, Ascheberg und Kalübbe
schien und scheint am „Fahrstuhlfahren" der Damen Gefallen gefunden zu haben.
Nach zwei Aufstiegen in Folge bewegen sie sich im Pendelverkehr zwischen
Bezirksliga und Bezirksklasse.
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E-Jugend männlich |
Wolfgang Schneider, Fabian Halbe, Erika Schepp, Irene Schulz,
Michael Koch - dies sind nur einige Namen von Trainerinnen und Trainern, die
sich über viele Jahre hinweg in der Jugendarbeit engagiert haben. Dieser Einsatz
muss ganz besonders anerkannt werden, denn es ist nicht immer leicht die
jugendlichen bei der Stange zu halten, Oft stellt sich der Erfolg nur nach
kleinen geduldigen Schritten ein. Nachdem über viele Jahre hinweg mit
verschiedenen Mannschaften der weiblichen und männlichen Jugend (A+B) am
Spielbetrieb des Volleyballverbandes teilgenommen wurde, wurde im Februar 1991
mit Trainer Klaus Schmäschke und Co-Trainerin Nadja Nendza ein Neuaufbau mit
Mädchen und jungen von 7-10 Jahren gestartet. Gleich in ihrer ersten
Wettkampfsaison erkämpfte sich die männliche E -Jugend 1992 den 3. Platz der
Landesmeisterschaften.
Diesen Erfolg wiederholte sie 1993. Die Mädchen der D -Jugend setzten 1994 noch
eins drauf und eroberten den jubelnd gefeierten, nicht erwarteten Titel eines
Vizelandesmeisters. Besonders im Jugendbereich gibt es immer wieder
Umstrukturierungen, sei es aus Altersgründen oder dass wieder einmal ein neues
Hobby entdeckt wird. So bringt nun Michael Koch jetzt neuen E- und D-Mädchen das
Baggern und Pritschen bei, peilt weitere Erfolge für die Abteilung, aber vor
allen Dingen Spaß für die Kinder an.
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E-Jugend weiblich |
Ein Bereich der Abteilung wurde bisher nicht bedacht, aber er
war wichtig und war mal mehr und mal weniger immer da, die Hobbyisten. Da sie
nur zeitweise an Hobbypunktrunden teilnah
men, lassen sich ihre Erfolge auch nicht in Tabellenplätzen benennen. Den
größten Erfolg, den man beim Sport erzielen kann, hatten sie auf alle Fälle,
nämlich den Spaß, den Volleyballwütige nun mal haben, wenn sie den weißen Ball
baggern, pritschen und über das Netz ballern.
4. Das gesellige Miteinander
Ein alter Spruch heißt: „Wo mag ich sein? - In meinem Verein!". Das liegt
sicherlich nicht nur an dem gemeinsam betriebenen Sport, sondern auch an den
vielen zwischenmenschlichen Begegnungen, die man dort erleben kann.
Da sind zum einen die Turniere! Wer will sie zählen, all die Wochenendfahrten
die unternommen wurden, um alte und neue Bekannte zu treffen und ohne
Punktspielstress um die Wurst zu spielen? Zwar wurde auch hier volleyballerisch
viel geleistet, aber im Vordergrund standen der Spaß und das gemeinsame Feiern.
Eine der ersten Begegnungen dieser Art war wohl das „grenzenlose Spiel" 1977 in
Gudow, bei dem eine Flasche Korn gewonnen wurde. Und wer erinnert sich noch an
den „Erdteilkampf Preetz gegen Amerika" am Strand von Lippe, bei dem sich die
amerikanische Mannschaft aus in Lütjenburg stationierten Soldaten
zusammensetzte? Egal ob auf internationalen Turnieren in Odense und Aarhus oder
ob in Kirchrode, Lübeck, Kiel, Düsseldorf, Hannover, Braunschweig, Brunsbüttel,
Bremen, Heide, Damshagen..., die FTer zeigten immer ihre Qualitäten
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Hannover 1983 |
in Fröhlichkeit und Ausdauer. Zu einem kleinen, aber
ganz besonders feinen Turnier waren einige „alte" Preetzer im Mai 1987 nach
Neumünster eingeladen. Abteilungsgründungsvater Asmus Thomsen feierte seinen 50.
Geburtstag, und ihm zu Ehren wurde ein AsmusT homsen Jubiläumspokal ausgespielt.
Aufmerksame Leser werden errechnet haben, dass Asmus im FT Jubiläumsjahr wieder
einen runden Geburtstag feiert. Dazu ein herzlicher Glückwunsch der Abteilung.
Ein ganz besonderes Highlight war und ist stets das Turnier am ersten
Augustwochenende bei den belgischen Freunden von Rikjevoc in Hoogstraaten. Trotz
des guten Essens, mit dem die Mamsellen dort verwöhnen, ist die Erschöpfung nach
2 fast schlaflosen Nächten ziemlich groß.
Aber auch als Ausrichter eigener Turniere zeigt die Abteilung Format. So wurde
von 1975-1990 jedes Jahr in der Blandfordhalle das in seiner Art einmalige
Kreisvolleyballpokalturnier veranstaltet. Seit 1981 findet jährlich im Frühjahr
ein großes Turnier statt, zu dem über viele Jahre hinweg auch die Freunde aus
Dänemark, Schweden und Belgien anwesend waren. Passend zur Schusterstadt Preetz
und weil der Sieger einen handgravierten 1,5 Liter Glasstiefel gewann, hieß das
Turnier viele Jahre lang „Stiefelcup". Inzwischen heißt es aber nur einfach
Osterturnier. Nach wie vor erfreut es sich aber großer Beliebtheit und ist schon
ein fester Bestandteil der Terminplanung unserer Gäste geworden. Spielen in der
Blandfordhalle, schlafen und essen in den Klassenräumen der gegenüberliegenden
Realschule und schwoofen um die Ecke im „Schützenhof" -, das ist eine gute
Kombination. Mit 170 Volleyballwütigen wurde die äußerste Kapazität erreicht, da
waren die Organisatoren und die helfenden Hände schon stark strapaziert.
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Turnierbetrieb beim Schustercup 1901 |
Ein ganz besonderes Erlebnis war es, als 1990 - erstmals nach
der Wende - Mannschaften aus der ehemaligen DDR, und zwar aus Wismar und
Ostberlin, an diesem Turnier in Preetz teilnahmen. Die guten Beziehungen zum
Nachbarverein PTSV und dessen Volleyballabteilung werden jährlich beim
„Schustercup" deutlich, denn hier sind die FT-Volleyballer Stammgäste. Ganz
besondere Gäste hatte die Volleyballabteilung 1982 und 1983. Zuerst kamen
spielstarke Juniorinnen von Strizkov Prag zu Besuch, mit denen Udo Karkowski
zufällig auf einem Autobahnparkplatz Bekanntschaft geschlossen hatte. Als
annähernd angemessene Gegner wurden zu dieser Freundschaftsbegegnung noch die
Landesligadamen des TuS Gaarden dazugeladen. Nach den Spielen gab es ein
gemütliches Abendessen im Vereinsheim, nachdem bereits nachmittags in einer
Blitzaktion für ein Nachtlager in der Friedrich-Ebert-Halle gesorgt wurde.
Ebenfalls aus Prag kamen 1983 zwanzig Tschechen des Vereins „Kompressory", mit
denen nach einem Einkaufsbummel durch Kiel ein kleines Freundschaftsturnier
ausgetragen wurde. Ebenso wie die 1. Herren hatte auch Landesvizemeister
FT-Adler Kiel keine Chance gegen die souverän aufspielenden Tschechen.
Zu den jährlich wiederkehrenden Aktivitäten der Volleyballabteilung gehörte von
1977-91 auch ein Trainingslager in Lindewitt. Dort machte man sich auf dem
Trimmpfad, beim Fußballspielen und beim Konditionstraining in der Halle fit für
die kommende Saison. Es wurde stets viel geschwitzt, aber auch die
Freizeitgestaltung ließ keine Wünsche offen. Eine der Volleyballerinnen wurde
1986 in der Dorfdisco sogar zur „Miss Lüngerau" gekürt.
Jemandem, der noch nie auf einem Landes- oder Bundesspielfest war, kann man die
Erlebnisse und vielfaltigen Eindrücke der Teilnehmer eines solchen
Sportspektakels im Nachhinein nicht beschreiben. Während einer Turniade ist die
ausgestaltende Stadt fest in der Hand der Sportler. Zweimal nahmen
FT-Volleyballer mit jeweils 2 Mixed-Mannschaften an einem Landesturnfest statt:
1985 in Itzehoe und 1989 in Rendsburg. Zur Turniade nach Rendsburg stellte der
Vorstand sogar die Vereinsfahne zur Verfügung, die nach dem Festumzug zu einer
bestimmten Schule gebracht werden musste, um dort bis zum Ende des Turnfestes in
sicherer Verwahrung zu bleiben. Das fröhliche Miteinander, auch außerhalb der
sportlichen Aktivitäten, wird in der Volleyballabteilung seit eh und je
gepflegt. Anlässe gab es immer genügend: Siege, Geburtstage, Hochzeiten,
bestandene Examen, Weihnachten, Fasching oder einfach schönes Wetter.
Berühmt (berüchtigt?) war über Jahre das Hammelessen bei Hans Lemke in Treufeld,
aber auch der Weihnachtsgrünkohl, sei es nun beim Ehepaar Kohrt in „Kathrins
Gaststätte" oder im Vereinsheim fand immer regen Zuspruch. Bis in die frühen
Morgenstunden ging es auch, als mit der Tischtennisabteilung gemeinsam
Lumpenball gefeiert wurde. Es gab tolle Kostüme zu sehen und die Anhänger des
kleinen und großen weißen Balles bewiesen bei Rübes Disco ihre gute Kondition.
Radtouren und Vatertagswanderungen mit Kind und Hund erfreuten sich auch großer
Beliebtheit, besonders wenn ein Picknick eingeplant war oder wenn als Ziel der
Gulaschtopf von Andreas Erzberger in Kreuzfeld lockte. Manchmal kam man auch vom
rechten Wege ab, so geschehen, als Petrus von oben und Klaus Hintz unten das
geplante Picknick am Schierensee sabotierten. „Kater" war es einfach zu nass,
und so soll er heimlich an
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der Abfahrt zur Perdöler-Mühle die Luft aus seinem
Hinterreifen gelassen haben. Anschließend soll es dann in der Mühle sehr lustig
zugegangen sein.
Ein Erlebnis ganz besonderer Art hatten 20 Abgesandte der Volleyballabteilung im
September 1989. Bereits 1987 hatte Holger Ernst sich für die Sparte als
Zuschauer einer Sportsendung beim NDR beworben. Nach über zwei Jahren kam nun
eine Einladung mit 20 Eintrittskarten für eine „Sport 3" Sendung in den
Hamburger NDR-Studios. Es war schon sehr interessant, einmal live dabei zu sein,
und da man ja nicht alle Tage im Fernsehen zu sehen ist, liefen natürlich zu
Hause einige Videorecorder mit. Die Volleyballer und Volleyballerinnen der
Freien Turnerschaft Preetz waren sportlich immer vielseitig, zeigten sich auch
läuferisch stark, beherrschten ihr Fahrrad perfekt, bewegten sich sicher und
kreativ auf jedem Parkett und gingen auch im Raisdorfer Schwimmbad nicht unter.
So konnte man sie auch einmal im Jahr im Vereinsheim eine gar nicht so ruhige
Kugel schieben sehen. Zum Glück hat die Kegelbahn keinen Schaden genommen.
Harte Entscheidungskämpfe in den Disziplinen Tauziehen, Sackhüpfen,
Wäscheaufhängen, Schubkarrefahren, Hufeisenwerfen und rohe Eier werfen und
fangen wurden an einem Spätsommertag 1989 am Lanker See ausgetragen, als sich
die Abteilung unter dem Motto: „Die Alten verwöhnen die jungen" mit viel Kuchen
und Grillwurst zusammenfand. Ein schöner Tag war es !!! Und ein Bekenntnis
dafür, dass auch für die Zukunft nicht nur die Begeisterung für den
Volleyballsport erhalten bleiben soll, sondern darüber hinaus ein echtes
Interesse an und Freundschaft mit den Menschen, mit denen wir ihn zusammen
betreiben.